Auf einer kürzlich stattgefundenen Schweizer Wasserpartnerschaft Veranstaltung auf der AQUA4D hatten wir das Vergnügen, Matias Manriquez von der Schweizer Botschaft in Santiago, Chile, zu begrüßen. Er gab wichtige Einblicke, wie Schweizer Technologie die Ressourcenknappheit in einer der wasserärmsten Regionen der Welt bekämpft, einschließlich wichtiger neuer Initiativen und Zertifizierungen, die die Wassereffizienz in Chile rationalisieren und Anreize schaffen werden.

EINFÜHRUNG

Die Schweizer Botschaft in Chile bemüht sich seit langem um eine Annäherung der Interessen verschiedener Bundesstellen, darunter die DEZA, S-GE und die SWP, sowie privater Unternehmen und Technologien.

Wichtige Elemente sind dabei das SuizAgua-Programm und das Certificado Azul (Blaues Zertifikat), Initiativen, die wir hier kurz vorstellen wollen, bevor wir einen Blick darauf werfen, was wir in Zukunft erreichen möchten.

Darüber hinaus spielen Technologien aus der Schweiz wie AQUA4D® eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung der Ziele dieser Initiativen.

SUIZAGUA / "EL AGUA NOS UNE"

"El Agua Nos Une" ("Wasser verbindet uns") ist eine Initiative im Rahmen des Projekts SuizAgua, das von der Schweizerischen Zusammenarbeit im Rahmen ihres globalen Programms für Wasserinitiativen geleitet wird.

Dieses Programm arbeitet mit Akteuren des privaten Sektors, öffentlichen Einrichtungen und Forschungszentren zusammen, um einen verantwortungsvollen und engagierten Umgang mit Wasser zu fördern. Darüber hinaus fördert "El Agua Nos Une" auch den Wasser-Fußabdruck von Unternehmen und die Verwendung eines Wasser-Fußabdruck-Tools, wie z.B. die internationale Norm ISO 14.046.

Im Großen und Ganzen zielt das Programm darauf ab, das Wassermanagement von Unternehmen in Lateinamerika zu stärken. Ziel ist es, die Auswirkungen des Wasserverbrauchs und der Wasserverschmutzung in den Produktionsprozessen zu bewerten und zu verringern. Darüber hinaus soll die Wasserbewirtschaftung gestärkt werden, die auf der Führung öffentlicher Institutionen, der Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Sektoren, dem Respekt vor der Natur und der entsprechenden Erhaltung der Umweltleistungen beruht.

DAS "BLAUE ZERTIFIKAT" IN CHILE: STEUERLICHE ANREIZE ZUR REDUZIERUNG DES WASSERFUSSABDRUCKS

Das Certificado Azul (Blaues Zertifikat) wurde im März 2020 unter Beteiligung des chilenischen Umweltministers, des Botschafters und des ehemaligen Leiters der Zusammenarbeit in Lima, Peru, eingeführt.

Dieses Instrument hat seine ursprünglichen Ziele weit übertroffen. Das große Engagement des Privatsektors und der hohe Grad an institutioneller Ausgereiftheit spiegeln den Wunsch und die Notwendigkeit der chilenischen Akteure wider, die Wasserwirtschaft in einem der durch den Klimawandel am stärksten gefährdeten Länder der Welt zu verbessern.

Das zentrale Element des Blauen Zertifikats ist die steuerliche Förderung der Wasserwirtschaft, die von den Behörden durch die Schaffung von Steueranreizen durchgeführt wird. Um die Verringerung des Wasser-Fußabdrucks von Unternehmen zu fördern, erkennen die Steuerbehörden diese Investitionen an und gewähren einen erheblichen Steuerabzug.

Wie funktioniert es also? Unternehmen aller Branchen und Größen können sich um das Zertifikat bewerben. Sie müssen strenge Zulassungskriterien erfüllen, z. B. einen soliden rechtlichen, ökologischen und technischen Hintergrund. Anschließend müssen sie vor einem Ausschuss nachweisen, dass die getätigten Investitionen tatsächlich auf die Förderung einer integrierten und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wasserressourcen abzielen.

Es gibt drei Zertifizierungsstufen: Messung des Wasserfußabdrucks, Verringerung des Wasserfußabdrucks und Erstellung eines integrierten Produktionsplans. Dieses Instrument liegt in den Händen der chilenischen Agentur für Nachhaltigkeit und Klimawandel.

DIE ROLLE DER SCHWEIZER TECHNOLOGIEN

Im Jahr 2021 wurde die Schweiz zum elften Mal in Folge zum innovativsten Land der Welt gewählt. Es ist daher keine Überraschung, dass die Schweizer Innovation eine Rolle bei der Umsetzung der Wassereffizienz in Lateinamerika und Chile spielt.

Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist AQUA4D, das in Chile von der IST-Gruppe vertreten wird. Ihre Präzisionsbewässerungstechnologie ermöglicht es Landwirten (und Landschaftsgärtnern), die Böden länger feucht zu halten. Ein bedeutender Nutznießer waren bisher die Avocadobauern. Die Ergebnisse eines wegweisenden Pilotprojekts sollen Ende 2021 vorliegen und zeigen, dass die Avocadobauern eine Wassereffizienz von 25 % oder mehr erreichen. Die Einführung solcher Technologien bringt die Erzeuger auch in Einklang mit den Zielen des Blauen Zertifikats und von SuizAgua.

WAS KOMMT ALS NÄCHSTES? DIE VERBINDUNG ZWISCHEN SDC UND S-GE

Die Schweiz hat in den letzten zehn Jahren eine Pionierrolle im Wassersektor gespielt, sei es in Chile oder in der Region insgesamt. Die Schweizer Botschaft erachtet die Angleichung an die Agenda 2030 in Chile als eine echte Chance. Deshalb wollen wir ein Pilotprojekt entwickeln, um die Ziele der DEZA und der S-GE im Rahmen des Blauen Zertifikats näher zusammenzubringen.

Der Grundgedanke ist, dass ein für den Schweizer Markt bestimmtes Konsumgut, z.B. Wein oder Avocado, mit der Garantie versehen werden kann, dass bei seiner Herstellung Wasser gespart wurde.

Derzeit führt die Schweizer Botschaft Gespräche zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der chilenischen Agentur für Nachhaltigkeit und Klimawandel und S-GE. Dann müssen wir die Unternehmen bestimmen, die die notwendige Technologie zur Messung und Reduzierung des Wasser-Fußabdrucks bereitstellen, die eine internationale Anerkennung ermöglicht.

Das Ziel ist ehrgeizig, aber die Botschaft ist der Ansicht, dass die Bemühungen um Synergien zwischen der DEZA, Wirtschaftsinteressen und privaten Unternehmen und Technologien eine ernsthafte Chance darstellen, die Schweizer Zusammenarbeit in Chile in den kommenden Jahren im Namen einer grösseren Nachhaltigkeit und einer breiteren Wassereffizienz zu nutzen.